FÜR MICH ALS ÄRZTIN GEHT GESUNDHEITLICHE
SICHERHEIT VOR
Im beruflichen wie im privaten Umfeld erlebe ich die immense Gefährlichkeit und hohe Ansteckungsgefahr durch das Corona-Virus.
Präsenzsitzungen halte ich daher im Moment für nicht zu verantworten. Nicht aufschiebbare Treffen müssen virtuelle abgehalten werden. Da die Situation absehbar war, ist es bedauerlich, dass diese Möglichkeit für Tagungen des Gemeinderates bisher nicht eingerichtet wurde.
Nebenstehendes Schreiben habe ich deshalb vor der Sitzung von Technischem- und Verwaltungsausschuss am 03.11.2020 an Bürgermeister Brechter, die Amtsleiter und die Gemeinderatskollegen geschickt.
Die Sitzung wurde leider trotzdem im Präsenzformat abgehalten, die Mitglieder der WiSe-Fraktion konnten aus individuellen, die Gesundheit betreffenden Gründen nicht teilnehmen.
Ihre Bettina Scheid-Mosbacher
Märchen 1 :
Bürgerversammlung Erstvorstellung Lidl-Deutschlandzentrale Bad Wimpfen:
Herr Klug, Lidl:
“Die Kapazitätsgrenze der Wimpfener Straßen wird erreicht aber nicht überschritten, wenn die Zentrale eröffnet ist.“
Realität:
Bauprojekt Quertrasse, Westen der Stadt = Zu- und Abfahrt für alle Mitarbeiter der Lidl-Zentrale aus Richtung Heilbronn
Märchen 2:
Erstvorstellung Bürgerversammlung,
Lidl:
„Kein Baulastwagen wird durch den Ort fahren, der An- und Abtransport wird über andere Wege geregelt“
Realität:
Schlammverschmutze Straßen, langwierige Behinderung durch Baustellenfahrzeuge
Märchen 3:
Bürgerversammlung NSU, Ballei; Ausbau B 27
Herr Schröder, Strassenbauingenieur :
„Der vierspurige Ausbau der B 27 NSU hat nichts mit der Ansiedelung der Lidl –IT-Zentrale in Kochendorf zu tun, der Ausbau endet am Anschluss Kreuzung Neuenstadt/Plattenwald/Amorbach“
Realität:
HN-Stimme, Meldung 05.09.2020:
Der Ausbau wird bis zum Anschluss Obere Fundel erweitert und verlängert, = Zu- und Abfahrt Lidl IT-Zentrale
Märchen 4:
Regionalverband, Stadtverwaltungen vieler Gemeinden:
„In der Abwägung werden immer Belange des Klima- und Umweltschutzes einbezogen und ernst genommen“
Realität:
Nach der Abwägung gewinnen immer die Wirtschaftsinteressen/Gewerbeansiedelungen und die Baugebietserweiterungen = Scheinabwägung
Der Regionalverband beschließt im Juli 2020:
Immense Ausweitung der Flächen zur Bebauung für Industrie- und Gewerbe auf 426 Hektar
Dazu sagen unter anderem-
Landratsamt HN:
„…weitere Reduktion der landwirtschaftlichen Flächen nimmt die Existenzgrundlage für Landwirtschaftliche Betriebe und gefährdet die Versorgung der Region…..“
Bauernverband SHA-Hohenlohe-REMs e.V.- Untermünkheim:
„….die Erweiterung wendet sich gegen die produktive Agrarstruktur auf besten Böden…“
Umweltzentrum Kreis Schwäbisch Hall (Naturschutzvereine, NABU- /BUND-
Landesverband Baden-Württemberg)
„…..offensichtlich ist die Problematik des Verbrauchs unversiegelter Flächen noch nicht in dem Maße in den Kommunen angekommen, wie dies aus heutiger Sicht notwendig wäre.“
Der Regionalverband nimmt uns mit dieser Flächenausweitung zunehmend die Möglichkeit, auch noch unseren Kindern und Enkelkindern in dieser Region Lebensgrundlagen zur Verfügung zu stellen.
Der Regionalverband ist einverstanden mit: - weniger Wasser - weniger Luft - weniger Ackerboden - weniger Pflanzen und Tieren -
Begründung: „Industrie- und Gewerbe müssen für die Zukunft gesichert werden“
das stimmt, aber…
… Zukunft gibt es nur wenn…
… nachhaltig (in Anerkennung der Erkenntnisse, die 99 % unserer Wissenschaftler weltweit für wahr halten) gehandelt wird!
Ohne Natur gibt es nämlich kein Überleben -
nicht für die Industrie nicht für das Gewerbe nicht für den Mensch
nicht für die Tiere nicht für die Pflanzen
Im Regionalverband sitzen die Bürgermeister/innen als Ihre Vertreter/innen – sprechen Sie bei nächster Gelegenheit mit Ihren Vertreter/innen in der Stadtverwaltung, ob es so weitergehen soll!
Beste Grüße
Bettina Scheid-Mosbacher